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Post-Corona & eine kultur-integrierte Stadtentwicklung für Musikspielstätten & Clubkultur

Livekomm Diskussion auf dem Digitalen Kongress Nationale Stadtentwicklung am 04.05.2021, Dienstag, 13.45 – 15h

  • Werden Clubs nun Kulturstätten anstatt Vergnügungsstätten?
  • Welchen Stand hat das Nachtleben, Livemusik-Stätten und Clubkultur in den Post-Corona-Innenstädten jetzt und in Zukunft ?
  • Können extra Kulturzonen als städtebauliche Ausweisung in zukünftiger Planung geschaffen werden?
  • Ist die TA Lärm reformbedürftig, bestehen Chancen auf Flexibilisierung?
  • Welche Rolle nehmen die ‚Freizeitlärmreglungen‘ für die Durchführbarkeit von Veranstaltungen, drinnen und draussen, ein?
  • Wie muss mit den Konflikten zur Herausforderung ’Schall’ umgegangen werden, welche Massnahmen und Instrumente gibt es?
  • Ist das Nachtleben und die Musik Teil der Neuen Leipziger Charta der Nachhaltigen Europäischen Stadt?
  • Welche Rolle nehmen die Mittelstädte und kleinere Gemeinden für ihre Musikstandorte ein?
Teilnehmer:
  • Claudia Tausend, SPD, Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Caren Lay, Die Linke, Mitglied des Deutschen Bundestages
  • Julian Latzko, Bundesstiftung Baukultur, Potsdam
  • Christian Popp, Gründer, Hauptgesellschafter und Beiratsvorsitzender Lärmkontor GmbH, Hamburg
 
Moderation
  • Thore Debor, Bundesverband Livekomm, GF Clubkombinat, Hamburg
  • Marc Wohlrabe, Bundesverband Livekomm Vorstand, Leiter Stadt Nach Acht, Berlin
Wie Städte bereits heute mit den Herausforderungen der Clubkultur umgehen, zeigt ein gemeinsames Papier anhand von fünf Best-Practice-Beispielen. Das Positionspapier Positionspapier „Wohnen, Arbeiten und Kultur“ , das die Bundesstiftung Baukultur, der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der Bundesverband Soziokultur e.V. und der LiveMusikKommission Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V. gemeinsam im August 2020 veröffentlicht haben, findet man hier als Download:
 
Gesamtprogramm des Kongress:
Live-Musikspielstätten und soziokulturelle Einrichtungen sind ein integraler Baustein des kulturellen Lebens in Städten und Gemeinden. Als wichtige Experimentier-, Bildungs- und Begegnungsräume in der Stadt sind sie elementarer Bestandteil nutzungsgemischter Quartiere. Sie sind als Kultureinrichtungen sowohl Wohnfolgeeinrichtungen als auch Standortfaktor. Ihr Erhalt als Orte der Identifikation liegt im Interesse funktionsgemischter Städte und häufig im Interesse des kulturellen Standortmarketings.


Musikclubs entstehen traditionell in ehemals industriell oder gewerblich geprägten Stadtarealen. In den wachsenden, sich zunehmend verdichtenden Ballungsräumen führt heranrückende Wohnbebauung im Zuge der Innenentwicklung immer wieder zu Konflikten, die letztlich zwischen Musikspielstättenbetreibern und Anliegern ausgetragen werden. Bodenwertzuwächse durch Wohnen setzen Musikclubs doppelt unter Verdrängungsdruck. 
Um den Erhalt und die Entwicklung von Musikstätten als wichtigen Bestandteil der kulturellen Standortprägung & Daseinsvorsorge nicht zu gefährden und gleichzeitig die Wohnqualität in der Nachbarschaft nicht zu beeinträchtigen, müssen der planungsrechtliche Status & darüber auch die Akzeptanz verbessert werden. Darüber hinaus sollte es im Interesse der Städte und Standorte sein, die Ansiedlung und den weitestmöglichen Erhalt aktiv zu gestalten und das Potential kultureller Angebote zu erkennen und frühzeitig in die Planung einzubeziehen – im Sinne der funktionsgemischten Stadt, entsprechend der Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt.
Aber auch für die Entwicklung und Wiederbelebung von Mittelstädten und strukturschwachen oder ländlichen Regionen kommt dem Vorhandensein von kulturellen und soziokulturellen Orten eine entscheidende Aufgabe zu. Da sich Musikclubs überwiegend an ein junges Publikum wenden, kommt ihnen als zentrales Angebot bei den Bestrebungen der Regionen, die von Wegzug geprägt sind, für eine Wiederbelebung und Rückkehr eine besondere Bedeutung zu.

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