vielleicht kommt ja jetzt
nach langem gezeter und ungerechter abrechnung
ein lösung für alle elektronischen tanzmusik produzenten…
das wär ja mal was. das zeigt, daß eine neue generation in der gema sitzt!
die frankfurter rundschau schreibt heute
Zitat: „Black Box in der Disco
In den Clubs sollen DJ-Sets im Auftrag der Gema registriert werden, um die Tantiemen gerechter zu verteilen
VON ARNE LÖFFEL
Wer nachts durch Clubs, Bars, Diskotheken und Kneipen zieht, bekommt viel Musik um die Ohren. Meist von CD, von Vinyl oder aus dem Computer. Jeder Laden präsentiert einen anderen Style, in einer Nacht sind Hunderte von Produktionen ebenso vieler Komponisten zu hören. DJs legen bis zum Schankschluss am nächsten Nachmittag eine Scheibe nach der anderen auf, spielen zum Teil drei oder vier Platten gleichzeitig. Sie wissen zum Teil selbst nicht so genau, welcher Künstler gerade läuft und wie das Stück heißt. DJs merken sich nur, wie die Platte aussieht und wo sie im Plattenkoffer steht. Vielleicht noch das Label, aber Protokoll führt sicherlich niemand.
Im Jahre 2004 zahlten die Clubs genau 111,591 Mio Euro an die Gema
Weil das so ein Kuddelmuddel ist, zahlen die Betreiber der Lokalitäten eine Pauschale an die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“ (Gema). Eine Summe, die sich nach der Größe und den Öffnungszeiten des Clubs richtet. Im Jahr 2004 waren das laut Geschäftsbericht 111,591 Millionen Euro. „Dieses Geld wanderte in einen Topf und wurde dann am Jahresende anderen Geschäftsbereichen der Gema zugeschlagen“, berichtet Rolf Weigand vom Aufsichtsrat der Gema. Weitere Geschäftsbereiche sind zum Beispiel die Live-Auftritte, deren Gema-Kapitalstock sich dadurch erhöhte.
Clubmusik wird aber nur sehr selten live gespielt. Deshalb kam nicht ein Cent bei denjenigen an, deren kreative Leistung von der Gema geschützt und honoriert werden soll. „Aber das soll sich mit einem neuen System nun ändern“, verspricht Weigand.
Dieses neue System ist die Black Box, ein Gerät, das per Zufallsgenerator die Musik aus den Clubs mitschneidet, in denen sie installiert ist. 100 Black Boxes sind laut Weigand in Kooperation mit dem Baden-Badener Marktforschungsunternehmen Media Control entwickelt und in deutschen Clubs aufgebaut worden. Die Kosten für die Gema belaufen sich laut Weigand auf 500000 Euro. Die Black Boxes wurden repräsentativ in der Republik verteilt. „Wir haben uns mit Experten Gedanken darüber gemacht, wie die verschiedenen Musikrichtungen prozentual in den Clubs repräsentiert sind und danach die Verteilung der Black Boxes organisiert“, so Weigand. Die Mitschnitte sollen also im Idealfall einen Querschnitt der Clubmusik im Lande bieten. Vom Senioren-Tanzlokal bis zur finsteren Hardtekkno-Disse soll alles dabei sein. Weigand gibt sich überzeugt vom Black Box-System. „Die Box erstellt auch ,Fingerprints‘, elektronische Fingerabdrücke der jeweiligen Tracks, so dass ein einmal erkannter Track immer wieder zugeordnet werden kann“, sagt er.
Matthias Gruhne, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut, betreut die entsprechende Datenbank, mit der die Fingerprints verglichen werden. „Wir haben derzeit rund 690000 Titel aller Genres gespeichert“, sagt er. Allerdings nicht als vollwertige Audiotitel, sondern eben als Fingerprint, als auf reine Daten reduzierte Form von Musik. Mit deren Hilfe lassen sich auch Teile von Musikstücken eindeutig ihrer Quelle zuordnen, sagt Gruhne. Die Datenbank bestehe seit 2004, der Grundstock der Titel komme von Bemusterungsgesellschaften wie Phononet. Die in Hamburg ansässige Firma erhält die Veröffentlichungen von Plattenfirmen, digitalisiert sie und stellt die Daten zur Archivierung dem Fraunhofer-Institut zur Verfügung. Laut Phononet deckt die Firma rund 70 Prozent des Marktes ab, in der Kundenliste finden sich auch Elektronik-Vertriebe wie Intergroove und Discomania. 2000 neue Titel pro Monat kommen so laut Gruhne zur Datenbank hinzu.“ … weiterlesen!
quelle: frankfurter rundschau