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Techno Music Berlin Rave The Planet

Offener Brief zur Mediaspree in Berlin an den Regierenden Bürgermeister Herr Klaus Wowereit – Demoaufruf

sehr geehrter regierender bürgermeister herr klaus wowereit,

ich möchte sie bitten, sich im interesse der weltweit bekannten berliner kultur- und clublandschaft, der bewegung gegen die mediaspree anzuschließen.

oder wollen sie sich weiter über die zerstörung des berliner stadtbildes und der „sub- und clubkultur“ wundern?

sie haben es in der hand und können berliner gelebte kultur erhalten und den berliner ihr berlin erhalten.

oder besteht da etwa ein dissens zwischen den interessen der politiker und lobbyisten und den interessen der jugend und kulturschaffenden in berlin? kommen sie bitte zur demo am 11. juli vor dem roten rathaus.

hier pressetext zur pressekenferens der initiative „megaspree„:

Aktionsbündnis „Megaspree“ und Demoparade „Berlin frisst ihre Kinder“ am Samstag, 11. Juli 2009 zum Roten Rathaus

(Treffpunkte 16:00h jeweils ab Boxhagener Platz, Oranienplatz und Beermannstraße am S-Bhf. Treptower Park, Abschlusskundgebung hinter dem Roten Rathaus)

Dass Berlin in der internationalen Kulturlandschaft als der Ort gilt, der die neuesten Trends kreiert und an dem die spannendsten Avantgarden heimisch sind, beweisen die 14 Millionen BesucheInnen jährlich, die auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen und dem Extravaganten den „Mythos Berlin“ bestätigen.

Doch damit könnte schon sehr bald Schluss sein. Die Erklärung des Bündnisses „Megaspree“ ist so einfach wie einleuchtend: „In Kreuzberg und Friedrichshain sind Wohnräume und der lokale Kulturraum bedroht. Während der marode Berliner Senat Massen- und Monokultur wie O2 World, Universal und Mediaspree mit Millionen fördert, wird die Unterstützung für Kulturprojekte zusammengestrichen. Die Reize und Potentiale der Stadt werden missachtet und alternative Konzepte und Projekte torpediert.“ Wenn sich diese Einschätzung bewahrheitet, dann sieht die Zukunft der Stadt – die aufgrund ihrer Szene eines der begehrtesten Ziele für europäische Städtereisende ist – düster aus: Seines einzigartigen Charakters beraubt, hätte Berlin nicht nur den Kunst- und KulturfreundInnen aus aller Welt, sondern vor allem auch seinen Bürgern nicht mehr viel zu bieten.

Daher verwundert es auch nicht, wenn sich Megaspree ausgerechnet am 11. Juli, genau ein Jahr nach dem Bürgerentscheid um das Großprojekt „Mediaspree“ im Jahr 2008, erstmals an die breite öffentlichkeit wendet: die Megaspree-Aktivisten fordern zu einer fetten Demoparade unter dem provokanten Motto „Berlin frisst ihre Kinder“ auf, bei der sie zeigen wollen „dass wir viele sind und dass mit uns zu rechnen ist“. Von 12 Uhr bis zum Beginn der Demoparade laden die Beteiligten Läden, Clubs und Cafés zum „Tag der offenen Tür“ um sich dann mit den Gästen gemeinsam in die Demo einzureihen.

Mit dem BürgerInnenentscheid haben die AnwohnerInnen es bereits sehr deutlich gemacht: Sie haben sich bewusst entschieden gegen eine privatisierte Vermarktung des Spreeufers, für ein öffentliches Spreeufer, das den BewohnerInnen der Stadt auf mehr als nur zehn Metern frei zugänglich ist und für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung. Megaspree fordert, dass diese gemeinsame Entscheidung endlich umgesetzt wird: „für ein Recht auf Stadt!“.

11.7. Fette Demo Megaspree Berlin

11.7. Fette Demo Megaspree Berlin

Mit der Demoparade soll gegen eine einseitige Stadtentwicklung protestiert werden, die mit einer unsozialen Politik der Privatisierung dazu beiträgt, die soziale Infrastruktur weiter zu zerstören und die Mieten in innerstädtischen Bezirken so massiv zu steigern, dass weite Teile der BewohnerInnen verdrängt werden. Am Samstag wird daher gleichermaßen ein Zeichen gesetzt gegen diese Gentrifizierung wie auch gegen die Verdrängung der Berliner Sub- und Clubkultur.

Die Organisation will es nicht nur beim Protest gegen das drohende Ende vieler Zentren der Berliner Alternativkultur (wie der Bar25, dem RAW-tempel oder dem SO36) belassen, sondern langfristig möglichst viele kulturelle Einrichtungen und Initiativen vernetzen, den Austausch anregen und damit deren Arbeit fördern. Die MitarbeiterInnen des Megaspree- Bündnisses haben weit mehr als nur die Verteidigung des Rufs Berlins im Blick. Unter den bisher 55 UnterstützerInnen findet man auch Initiativen, die sich bereits erfolgreich in der Lokalpolitik für ein lebenswertes Berlin engagiert haben – wie die Bürgerinitiativen „Mediaspree versenken“ und „A100 stoppen“.

ich werde an der demo teilnehmen und habe den text auf meiner webseite veröffentlicht

mit den besten grüßen

matthias roeingh, dr. motte


http://www.drmotte.de

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