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Dr. Motte über die tragischen Ereignisse bei der Loveparade am 24.07.2010

Dr. Motte sagt: “Es tut mir so leid, was diesen armen Menschen in Duisburg widerfahren ist. Als ich am Samstag zu hause mit Freunden saß und einen Anruf von einer Freundin aus Frankfurt bekam, die mir die Nachricht mitteilte, war ich fassungslos und konnte es zunächst gar nicht glauben. Auch die Medienberichte im Internet und im Fernsehen kamen mir so unwirklich vor. Erst als die ersten Anrufe von der Presse kamen wurde ich aus dieser Trance gerissen.

Schon vor beginn der Parade sagte ich immer wieder, dass es falsch sei, das Gelände einzuzäunen und kritisierte außerdem die völlig falsch geplante Größe des “Festivalgeländes”. So viele Indizien deuteten schon unmittelbar nach der Katastrophe darauf hin, dass es offensichtlich schwerwiegende Fehler im Sicherheitskonzept gegeben hat.

Und beinahe stündlich kommen mehr Hinweise dazu, die darauf hinauslaufen, dass seitens der Lopavent und dessen Geschäftsführer, sowie auf Seiten der Verantwortlichen in der Politik in Duisburg massive Fehler gemacht wurden. Im Vorfeld wurde z. B. der Chef der Polizei Duisburg (Mai 2010), wegem ständiger Hinweise auf die unzulängliche Sicherheit auf den Zu- und Abwegen und auf dem Gelände und durch einwirken der CDU, entlassen – in “Rente” geschickt. Er wurde als Nörgler beschimpft. So wurde die Loveparade zum Politikum in Duisburg.

Es scheint heute, als wäre die Sicherheit der Teilnehmer nicht zur Debatte gestanden. Die Menschen spielen keine Rolle. Ich hoffe das alle, die auch nur im geringsten zu Schaden gekommen sind, ihre Lieben verloren haben oder in irgendeiner Weise verletzt wurden, Genugtuung durch sorfältige Arbeit und Aufklärung durch die Staatsanwaltschaft bekommen und die Verantwortlichen eine gerechte und angemessene Strafe bekommen.

Mich persönlich trifft diese Katastrophe auch sehr hart. Zwar hatte ich mich schon vor ein paar Jahren von der Loveparade getrennt und mittlerweile die Richtigkeit dieser Entscheidung auch nicht mehr in Frage gestellt. Doch gerade jetzt, bereue ich es mehr denn je, damals nur mit den Wölfen geheult zu haben und nicht auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Mit einem Veto hätte ich den Verkauf kippen können und die Loveparade GmbH in die Insolvenz gehen lassen können. Doch ich hatteden Wunsch, dass die Parade weiter geht, weil ich das Potential für Frieden und Völkerverständigung darin immer ganz klar gesehen habe.

Es tut mir von ganzem Herzen leid und es betrübt mich sehr, dass dieser Wunsch nun zerstört ist. Und alle die mit der Katastrophe in Berührung gekommen sind, haben mein tiefes Mitgefühl. Ich bete für Euch.

Dr. Motte

hier ein interview mit dr. motte beim zdf: mensch spielt keine rolle

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1099384/Dr.-Motte-Mensch-spielt-keine-Rolle?setTime=0#/beitrag/video/1099384/Dr.-Motte-Mensch-spielt-keine-Rolle

dr. motte engagiert sich seit april 2010 bei dem aktionsbündnis megaspree. seine letzte rede vom 10. juli 2010 zur abschlußkundgebung “rette deine stadt” findet ihr unter http://www.drmotte.de/wordpress/speeches/

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